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Friedrichshafen, 16. August 2019

Ein klasse Artikel über unsere liebe Magda: Danke für alles!

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40 JAHRE UM DAS WOHL DER STADT GERUNGEN!
Magda Krom (CDU) verlässt den Gemeinderat - der Abschied fällt ein bisschen schwer.
Schwäbische Zeitung: bericht von Ralf Schäfer, Friedrichshafen.


Magda Krom vermisst am meisten den Kontakt mit Jubilaren, denen die im Auftrag der Stadt gratulieren durfte. Sie hat nach 40 Jahren als CDU-Fraktionsmitglied den Gemeinderat verlassen und füllt die freie Zeit jetzt mit Ausflügen und anderen Vorhaben. Langweilig, sagt sie, wird es ihr nicht.

Der Tag ihrer ersten Wahl in den Gemeinderat war der Tag, als Deutschland zum zweiten Mal Europameister wurde. Damals 2:1 im Spiel gegen Belgien am 22. Juni 1980 in Rom. Und in Friedrichshafen wird eine junge Frau Mitglied der CDU-Fraktion, die sich anfangs nicht recht traute, etwas zu sagen. Bis Kurt Brotzer, damals Bürgermeister, ihr mit auf den Weg gab, sie solle sich doch einfach anhören, was die anderen so sagen. Dann werde sie schnell erkennen, dass auch sie etwas zu sagen habe. Magda Krom hat diesen Ratschlag wohl beherzigt.

Sie kam mit ihren Eltern, als deutsch-ungarische Flüchtlingsfamilie, an den Bodensee, ging zunächst in Wangen, später in Friedrichshafen in die Schule und legte hier 1959 ihr Abitur ab. Der berufliche Weg führte sie zurück in die Schule, sie wurde Lehrerin. Die CDU kam relativ rasch auf sie zu, fragte, ob sie nicht kandidieren wolle, schließlich blieb ihr soziales Engagement nicht ungesehen. Sie kandidierte bei den Wahlen 1970 und 1975, gewählt wurde sie erstmals 1980.

DIE IDEE IM KLASSENZIMMER

Ende der 80er-Jahre hatte Magda Krom dann eine Idee, die Folgen haben sollte. Im Religionsunterricht stand das Thema „Menschen am Rande der Gesellschaft“ auf dem Lehrplan und in der Klasse von Magda Krom wurde der Grundstein für das gelegt, was heute im Haus Sonnenuhr täglich gelebte Seniorengemeinschaft ist.

„Statt theoretisch mit den Schülerinnen der St. Elisabeth-Schule das Thema zu bearbeiten, hatte ich die Idee, mal in ein Altenheim zu gehen“, erinnert sich Magda Krom heute. Anfangs habe sie noch Herzklopfen gehabt. Noch nie in einem Altenheim, noch nie mit Schülerinnen hier unterwegs, da waren „sicher alle Beteiligten nervös, wie das ausgeht“. Aus Bastelnachmittagen, aus einer Gemeinschaft von alten und jungen Menschen wurde mehr. Die Schülerinnen betreuten die Senioren zunächst in der Keplerstraße, danach im Karl-Olga-Haus. Sommerfeste wurden organisiert, Senioren durften beim Luftsportclub mitfliegen, die Stadt half hier und da mit und eine Seniorenarbeitsgemeinschaft nahm Form an, aus der später das Haus Sonnenuhr als Begegnungsstätte entstand, aus der vieles, das heute in Friedrichshafen zum Alltag gehört, entstanden ist. Eine Idee in einem Klassenzimmer war die Quelle dessen, was dann auch in der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Magda Krom gipfelte.

Nun ist sie in den Ruhestand getreten, den sie beruflich schon einige Jahre genießt. Sie ist kein Mitglied des Gemeinderats mehr und hat Zeit. Und trotzdem wird sie die vergangenen 40 Jahre vermissen. „Besonders werde ich die Begegnung mit den alten Menschen vermissen, denen ich im Namen der Stadt zu Hochzeitstagen oder Geburtstagen gratulieren durfte.“

Ansonsten freut sie sich über das Geleistete und das, was jetzt kommt. Errungenschaften des Gemeinderates könnte sie eine Menge nennen, auch Dinge, die nicht funktioniert haben. Als erstes erzählt sie da von der Autobahn, für die sie seinerzeit gekämpft habe, dann folgt die Therme in Fischbach. Auch das sei ein Verlust für die Stadt gewesen, „der aber jetzt durch ein wunderbares Sportbad ausgeglichen worden ist“, so Magda Krom. Messe, Musikschule K42 - all diese Projekte habe sie geliebt und schaue heute glücklich und ein wenig stolz darauf zurück, an den Entscheidungen dazu beteiligt gewesen zu sein. Sie wünscht jetzt nur noch „mehr Grün für die Stadt, einen Aufzug am Zeppelin-Museums-Restaurant und Platten auf dem Adenauerplatz, die Rolli-Fahrern keine Probleme bereiten. Aber in manchen Dingen „ist die Verwaltung ja auch etwas schwerfällig“, sagt sie. Mit entsprechender Kritik hat sie nie hinter dem Berg gehalten, als Beiratsmitglied der Städtischen Wohnungsbau-Gesellschaft und Aufsichtsratsmitglied des Klinikums hat sie auch mal Beziehungen zu Lothar Riebsamen oder Jens Spahn genutzt, um ihre Meinung zu
äußern.

DIE KUNST DES KOCHENS

Politisch ist sie nach wie vor interessiert. Aktiv aber wird sie jetzt in erster Linie mit ihrem Mann, Manfred Krom. Sie geht im Eriskircher Ried spazieren, entdeckte die Schönheit der Stadt und Region neu. „Wir haben jeden Tag etwas vor“, sagt sie. Und wenn sie mal nichts unternehmen, freut sie sich über die Kochkünste ihres Mannes, der diese Kunst aufs beste beherrsche.

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