"Maybach-Museum" ist eine gute Idee: "Am besten integrativ aus einem Guss, seriös geplant und transparent in den Kosten!"
Acht Fragen zum 'Maybach-Museum' hat uns die Schwäbische Zeitung/ Martin Hennings gestellt. Achim Brotzer hat sie beantwortet:
"Lieber Herr Hennings,
gerne beantworte ich Ihre Fragen. Da ich der Meinungsbildung der CDU Gemeinderatsfraktion nicht vorgreifen kann, handelt es sich bei dabei um meine persönliche Einschätzung:
Frage 1: "Was halten Sie von der Idee eines Maybach-Museums?" Antwort: "Das Werk, Schaffen, Leben und industriegeschichtliche Erbe von Karl und Wilhelm Maybach angemessen zu präsentieren, ist nicht erst seit kurzem ein Anliegen von Stadt/Stiftung. "Maybach, Dornier, ZEPPELIN" - das sind klangvolle Namen. Sie stehen für Pioniergeist, Präzision und hohe Ingenieurskunst. Vieles hat in Friedrichshafen begonnen. Wagemut, Ingenieurskunst und technische Exzellenz, sind prägend für unsere Stadtgeschichte und stehen für faszinierende Produkte „made in FN“.
Frage 2: "Wie weit sind die Verhandlungen mit der Familie gediehen?" Antwort: "OB Brand steht seit langem in persönlichem Kontakt zu Frau Ingrid Schmid-Maybach. Die Verhandlungen führt jedoch die „Wilhelm and Karl Maybach Foundation“/USA, vertreten durch Herrn Ulrich Schmid-Maybach. Wenn Frau Ingrid Schmid-Maybach im aktuellen SZ-Interview vom 21.10.2016 zum aktuellen Stand „derzeit keine Angaben machen möchte“, so gilt es das zu respektieren."
Frage 3: "Was halten Sie vom Vorschlag, dass die Stadt das Gebäude baut und die Familie das Museum betreibt? Haben Sie andere Vorschläge?" Antwort: "Das Thema „Maybach“-Museum als integrierte Ergänzung in Erweiterung des ZEPPELIN-Museums scheint mir erstrebenswert. Ein künftiges Museumsgesamtkonzept sollte integrativ und aus einem Guss sein. Die Expertise und Federführung des ZEPPELIN-Museums und seiner Fachleute wäre dazu sicher förderlich und sinnvoll. Demgegenüber schwebt der 'Maybach Foundation'/USA, vertreten durch Herrn Ulrich Schmid-Maybach, ein eigenständiges Maybach-Museum unter Leitung und Management der "Familie" vor. Die "Foundation" vertreibt "Maybach"-Lizenzprodukte weltweit in Pflege des Gedankens an "selbstbewusste Eleganz und substanziellen Luxus".
Frage 4: "Welche Rolle könnte ein Maybach-Museum in der Museenlandschaft Friedrichshafens spielen?" Antwort: "Bei etwaiger Fortentwicklung der ‚Museumslandschaft‘ Friedrichshafen" zum städtischen Museumsquartier bietet sich das Thema "Maybach-Museum" als ideale Ergänzung, Erweiterung und Komplettierung des ZEPPELIN-Museum z.B. unter der Überschrift „Zeppelins-Erben“ an."
Frage 5: "Sind die Überlegungen für ein Museumsquartier am Hinteren Hafen, die der OB angestoßen hat, weiter fortgeschritten?" Antwort: "Die Einbindung sowohl der städtebaulichen als auch der kulturellen Aspekte in den ISEK-Prozess bietet ein geeignetes Forum und transparentes Verfahren zum Durchdenken der Idee eines „ganzheitlichen Museumsmeilenkonzepts“ am ‚Hinteren Hafen‘. Grundsätzlich sollte freilich kein „Verhandlungsprozess“ in Museumsfragen dem ISEK-Bürgerbeteiligungsprozess vorgreifen, weil er nach Sinn und Zweck ergebnisoffenen zu gestalten ist. Die Ergebnisse des ISEK-Prozesses bedürfen der Einordnung, Information und Befassung des Gemeinderats, der die Kompatibilität im Gesamtkontext der Stadtentwicklung bewerten können muss.
Frage 6: "Gibt es einen „Bedarf“ für ein Maybach-Museum? Oder für andere Museen (Stadt- und Industriegeschichte, Kunst…)?" Antwort: "Bereits das Interesse und Engagement nicht weniger Bürgerinnen und Bürger, die auch einen „Freundeskreis“ für ein Maybach-Museum gebildet haben, spricht für sich: Die Erinnerung an die stolze Vergangenheit strahlt in die Zukunft aus, sie ist und bleibt Teil der Identität unserer „Zeppelinstadt“."
Frage 7: "Wo könnte so ein Museum entstehen (Hafenbahnhof, RAB-Depot, Flughafen….)?" Antwort: "Über den ISEK-Prozess lassen sich entsprechende Ideen und Ziele finden, mögliche Standorte einordnen und in den Gesamtzusammenhang der Stadtentwicklung stellen. Dies umso mehr, als damit langfristige Weichenstellungen für konkrete Stadtquartiere verbunden sind. Die Grundsätze der Haushaltswahrheit, -klarheit und -sicherheit gebieten sorgfältige Vorbereitung, Planung bis hin zur Transparenz in den Kosten. Die Umsetzung aller bereits beschlossenen Projekte und aktuelle Brennpunkte gilt es dabei immer im Auge zu haben. Wir müssen uns auch den beträchtlichen Investitionsprogrammen der Doppelhaushalte 2014/15 und 2016/17 stellen und weiteren nicht geringen Herausforderungen dieser Stadt mit hoher Bedeutung für die Zukunft stellen. In Anbetracht langfristiger Auswirkungen geht es bei zukünftigen Investitionen um seriöse Gründlichkeit."
Frage 8: "Sehen Sie die Gefahr, dass das Maybach-Museum an einem anderen Ort als Friedrichshafen (vielleicht näher am „Daimler“ dran) entsteht?" Antwort: "Museumsideen lassen sich nicht monopolisieren. Das "Museum für historische Maybach-Fahrzeuge" in "Neumarkt in der Oberpfalz" stellt dies seit langem unter Beweis."
HHier der Zeitungsbericht mit den Antworten auch aller weiteren Vorsitzenden der Häfler Ratsfraktionen: