Was sagt die Lokalpolitik in Friedrichshafen zum Landshut-Projekt: "Wahre Worte sind nicht schön. Schöne Worte sind nicht wahr!" ( LAOTSE )
Nachdem bekannt ist, dass das Flugzeug "Landshut" in Friedrichshafen ausgestellt wird, nimmt die Lokalpolitik Stellung zum Projekt:
Achim Brotzer, CDU-Fraktionsvorsitzender:
"Jüngst noch haben die Dorniers öffentlich den ,defizitären Museumsbetrieb' beklagt und um finanzielle Unterstützung gebeten. Es wäre aber schade, sollte die 'Landshut' nur als Sensationsobjekt dienen, um angespannte Kassen aufzubessern. Im Moment kommt mir das vor wie die Suche von Spendern, die Spender suchen, die - mit BILD-Unterstützung - nach weiteren Spendern suchen."
Mathilde Gombert, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Gemeinderat:
"Die Entscheidung, die Landshut im Dornier Museum auszustellen, ist gefallen. Nun obliegt es dem Museum, auch die anfallenden Kosten zu tragen."
Eberhard Ortlieb, Freie Wähler:
"Wenn sich die Bundesregierung nun entscheidet, die Maschine zurück nach Deutschland zu holen und in Friedrichshafen im Dorniermuseum auszustellen, findet ein Teil der Deutschen Geschichte seinen Platz in Friedrichshafen und kann sicher zur Attraktivität des Museums beitragen. Da diese Entscheidung jedoch in den Händen des Bundes lag, gehe ich davon aus, dass er auch für die Kosten aufkommen wird."
Dieter Stauber, SPD:
"Ich habe meine Zweifel und finde es deshalb sehr anspruchsvoll, diese Maschine, welche in den historischen Kontext des Kampfes gegen den Terrorismus eingeordnet weren soll, nun in das museale Konzept eines Luftfahrt-Museums zu integrieren. Ich bin mir auch nicht sicher, ob Friedrichshafen dafür der am besten geeignete Ort ist. Außerdem wundere ich mich darüber, dass sich fast 40 Jahre lang niemand für das Flugzeug interessiert hat und es nun aber alle ganz wichtig finden, die Maschine "nach Hause" zu holen."
Hagen Schönherr ( Schwäbische Zeitung ), der das Projekt zwar begrüsst, bringt diese Bedenken und das Problem an der Sache ebenfalls auf den Punkt:
"Landshut: Wenn der Hype vorbei ist ... Es bleibt zu hoffen, dass die, die dafür gesorgt haben, dass die Maschine hier steht, auch dann noch zu ihrer Verantwortung stehen – und nicht eines Tages doch die Stadt für das bezahlt, was jetzt ermöglicht wurde."