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Friedrichshafen, 02. März 2021

Die "Schwäbische" fragt, die CDU Fraktion antwortet: "Schlossgartenareal - Braucht Friedrichshafen wirklich ein weiteres Hotel?"

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Die Diskussion um Hotelpläne am "Schlossgartenareal" ist in vollem Gange. Die Schwäbische/Martin Hennings hat die Ratsfraktionen um Stellungnahme gebeten. Hier die Antworten der CDU Fraktion:

Fragen SchwZ / Herr Hennings:
• Braucht FN ein weiteres Hotel?
• Sollte an dieser Stelle ein Hotel entstehen?
• Wie beurteilen Sie die Pläne der Investorengruppe OS2K?
• Braucht das westliche Ende der Friedrichstraße eine Belebung?

Antworten CDU Fraktion:

"Lieber Herr Hennings,

die Antwort auf die Frage, ob „Friedrichshafen ein weiteres Hotel an dieser Stelle braucht“ setzt eine komplexen Abwägungsprozess voraus. Schwarz-Weiß-Malerei liegt unserer Fraktion dabei fern. Vielmehr gilt es das vorgeschlagene Vorhaben vertieft und von allen Seiten zu betrachten:

Die letzte Sommersaison hat gezeigt, dass die Bodenseeregion für Urlauber ungebrochen hohe Anziehungskraft hat. Auch nach Corona dürfte dies in weiten Teilen so bleiben. Der Messestandort Friedrichshafen könnte dadurch nachhaltig gestärkt werden. Ein Hotel „Am Schlossgarten“ könnte auch dem nahegelegenen GZH als Kultur- und Kongresszentrum zu Gute kommen. Ein Hotelprojekt mit dem Baustein „Wohnzimmer für die Stadt“ könnte darüber hinaus helfen, die schmerzliche Lücke im gastronomischen und kulturellen Angebot der Innenstadt zu schließen.

Jegliche Belebung am westlichen Rand der Friedrichstraße kann vielfältigen Nutzen bringen: Es liegt auf der Hand, dass das vorgeschlagene Hotel auf dem Schlossgarten-Areal zur Aufbruchsstimmung beitragen, auf die Innenstadt ausstrahlen und für die Friedrichstraße insgesamt zur erstrebten auch kulturellen Aufwertung führen kann. Andererseits ist zu fragen, wie viel zusätzliche Hotelkapazitäten der lokale Markt insgesamt vertragen kann. Darüber hinaus ist es wichtig und geboten, die Maßstäbe, die Identität des Stadtbilds und die Anwohnerinteressen zu würdigen und mit einzubeziehen.

Alle Gesichtspunkte im Für und Wider und vertieften Austausch der Argumente sorgfältig abzuwägen muss und wird Aufgabe der notwendigen öffentlichen Diskussion sein. Dass dabei die Meinungen in Bürgerschaft und Gemeinderat auch auseinandergehen können liegt in der Natur der Sache.

Eine frühzeitige Einbindung der zuständigen Gremien, Anwohner und der gesamten Bürgerschaft ist deshalb unverzichtbar. Eine gute Grundlage für angemessene Bürger- und Anwohnerbeteiligung und den sachlichen Abwägungsprozess bietet der städtische sog. Acht-Punkte-Plan für städtebaulich bedeutsame Vorhaben. Die Einbindung des Gestaltungsbeirates halten wir dabei für zwingend geboten. Dass zusätzlich auch ein Wettbewerbsverfahren mit namhaften Architekten zum Pflichtprogramm zählen muss, versteht sich ebenfalls von selbst.

Indem die „Investorengruppe OS2K“ ihr Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt hat, handelt sie zielorientiert und transparent. Der öffentliche Austausch der Argumente ist das Lebenselixier unserer Demokratie.

Die CDU Fraktion wird dieses für die Stadtentwicklung bedeutsame Projekt sachorientiert und durchaus kritisch begleiten. Wir legen großen Wert darauf, dass an städtebaulich hochbedeutsamer Stelle sensibel vorgegangen wird.

CDU Gemeinderatsfraktion:
Hannes Bauer, Martin Baur, Franz Bernhard, Achim Brotzer, Norbert Fröhlich, Eduard Hager, Mirjam Hornung, Bruno Kramer"


Bericht der Schwäbischen Zeitung: https://www.schwaebische.de         


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